Schlaf ist für die Entwicklung eines Babys von entscheidender Bedeutung. Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf fördert das Wachstum, die Gehirnentwicklung und das allgemeine Wohlbefinden des Kindes. Doch viele Eltern stehen vor der Herausforderung, dass ihre Babys nicht gut schlafen. Hier kommt das Schlafcoaching ins Spiel. Schlafcoaching ist eine Methode, die darauf abzielt, Babys dabei zu helfen, gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln.
Als Pflegefachfrau und Schlafberaterin spiele ich eine zentrale Rolle dabei, die Schlafgewohnheiten ihrer Kinder zu verstehen und zu fördern. Ich gebe den Eltern fundierte Informationen zu den physiologischen Aspekten des Babyschlafs, den Schlafzyklen, der Bedeutung der sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind und einem regelmässigen Tagesablauf.
Wann schläft mein Kind durch?
Diese Frage höre ich sehr oft bereits in der frühen Wochenbettzeit. In den ersten 3 Monaten haben die meisten Kinder noch keinen regelmässigen Rhythmus. Schlaf- und Nahrungsaufnahme sind sehr eng miteinander verknüpft. Die Babys schlafen in dieser ersten Zeit zwischen 14-18 (20) Stunden über den Tag und die Nacht verteilt. Die Babys benötigen noch sehr regelmässig Nahrung, das heisst ungefähr alle 2-3 Stunden, manchmal häufiger, werden sie wach und möchten trinken. Oft haben die Babys am Anfang einen umgekehrten Tag- Nacht- Rhythmus.
Ab dem 3. Monat beginnt sich der Schlaf meist so zu verändern, dass die Babys nachts etwas länger am Stück schlafen und noch einige kürzere Schlafphasen haben tagsüber.
Ab dem 6. Monat schlafen die meisten Kinder ca. 10-11 Stunden nachts und tagsüber verteilt noch 2-4 Stunden.
Schlafunterbrechungen sind ein natürlicher Reflex und werden von den Babys als Rückversicherung gebraucht, um zu spüren, dass alles in Ordnung ist. Das Gehirn lernt im Schlaf, deshalb ist sicherer schlaf notwendig.
Durchschlafen bedeutet nicht, dass das Kind 12 Stunden am Stück schläft ohne Unterbrechung. Durchschlafen bedeutet, das Baby ist in der Lage entweder alleine oder mit einer Hilfe einzuschlafen.
Oft haben die Eltern falsche Erwartungen an das Schlafverhalten ihres Kindes.
Meine Arbeit besteht darin, die Eltern aufzuklären und mit ihnen zusammen eine Lösung zu suchen.
Ich verwende verschiedene Protokolle, die ich von den Eltern ausfüllen lasse, um die Schlaf- Essens- und Tagesabläufe zu erfassen. Diese Protokolle werte ich aus. Zusammen mit den Vorgesprächen erarbeite ich eine Empfehlung, welche ich in einem weiteren Gespräch mit den Eltern bespreche. Die Umsetzung der Veränderungen dauern einige Tage bis 2 Wochen. Die Eltern werden bei der Umsetzung von mir begleitet.
💤 Physiologischer Babyschlaf & Schlafzyklen
- Schlafbedarf: Neugeborene benötigen etwa 14–20 Stunden Schlaf pro Tag, wobei dieser Bedarf mit zunehmendem Alter allmählich sinkt.
- Schlafzyklen: Babys haben kürzere Schlafzyklen als Erwachsene, die etwa 50–60 Minuten dauern. In dieser Zeit wechseln sie zwischen leichten und tiefen Schlafphasen.
- REM-Schlaf: Ein erheblicher Teil des Babyschlafs besteht aus REM-Schlaf, der für die Gehirnentwicklung und das Lernen von Bedeutung ist.
🛏️ Sichere Schlafumgebung
Eine sichere Schlafumgebung ist entscheidend, um das Risiko des plötzlichen Kindstods (SIDS) zu minimieren:
- Schlafposition: Babys sollten immer auf dem Rücken schlafen. Bauch- oder Seitenlage erhöhen das Risiko von SIDS.
- Schlafsack statt Decke: Verwende einen altersgerechten Schlafsack, um Überhitzung und Erstickungsgefahr zu vermeiden.
- Verzicht auf Kissen und Kuscheltiere: Diese können eine Erstickungsgefahr darstellen und sollten im Babybett nicht vorhanden sein.
- Raumtemperatur: Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18 °C. Ein Nackentest hilft, die richtige Kleidung zu wählen.
- Luftzirkulation: Sorge für eine gute Belüftung des Raumes, um eine angenehme Schlafumgebung zu gewährleisten
💞 Bindung und emotionale Nähe
Eine starke Bindung zwischen Eltern und Kind fördert nicht nur die emotionale Entwicklung, sondern auch den Schlaf:
- Nähe schaffen: Babys schlafen in der Nähe ihrer Eltern oft besser. Ein Beistellbett oder das Familienbett kann dabei helfen. Papammunity+2Familienhandbuch+2ElternKind+2
- Feinfühligkeit: Reagiere prompt und angemessen auf die Bedürfnisse des Babys, um Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln.
- Körperkontakt: Kuscheln und sanfte Berührungen fördern die Ausschüttung von Oxytocin und beruhigen das Baby. Baby Glück Tipps
- Bindungstheoretische Perspektive: Eine sichere Bindung unterstützt das Baby dabei, sich selbst zu beruhigen und besser zu schlafen.
🧸 Praktische Tipps für Eltern
- Feste Schlafenszeiten: Ein regelmäßiger Tagesablauf hilft dem Baby, einen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln.
- Einschlafrituale: Beruhigende Rituale wie ein Bad, Vorlesen oder Singen signalisieren dem Baby, dass es Zeit zum Schlafen ist.
- Vermeidung von Reizüberflutung: Abendliche Ruhephasen ohne digitale Geräte oder laute Geräusche unterstützen das Einschlafen.
- Selbstständiges Einschlafen fördern: Lege das Baby wach, aber schläfrig ins Bett, damit es lernt, sich selbst in den Schlaf zu finden.
Wenn Sie Hilfe benötigen, eine Schlafroutine für Ihr Kind zu entwickeln oder Fragen rund um das Thema Mutter-Kind haben, freue ich mich auf Ihre Nachricht:
www.wochenbettbetreuung-schaulin.ch